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Slade: Old New Borrowed And Blue (1974) – Limitiertes, remastertes Splatter-Vinyl (Review)

Artist:

Slade

Slade: Old New Borrowed And Blue (1974) – Limitiertes, remastertes Splatter-Vinyl
Album:

Old New Borrowed And Blue (1974) – Limitiertes, remastertes Splatter-Vinyl

Medium: CD/LP/Download/Limitiert/LP farbig
Stil:

Glam Rock

Label: BMG
Spieldauer: 37:18
Erschienen: 15.10.2021
Website: [Link]

Wow, diese „Old New Borrowed And Blue (1974) – Limitiertes, remastertes Splatter-Vinyl“-Neuausgabe des 1974er-Albums von SLADE ist nicht nur Glam-Rock der allerersten Güteklasse, den man hören, sondern nunmehr auch sehen kann. Einfach diese herrliche rot-blau-splatterige LP auf den Plattenteller legen und anschalten. Jawohl, so sieht's aus, wenn Glam auch zum optischen Vinyl-Ereignis wird. Zwar muss man das Album mit 33 Umdrehungen pro Minute hören, aber ohne den Tonarm aufzusetzen, sollte man sich dieses optische Spektakel auch mal mit 45 (Single-)Umdrehungen ansehen. Das macht schon Spaß, bevor man überhaupt den ersten Ton hört.

Doch auch die Musik auf „Old New Borrowed And Blue“ ist natürlich klasse. Eins der härtesten und zugleich besten und in jedem Fall erfolgreichsten Alben von SLADE.
Das ursprünglich am 15. Februar 1974 veröffentlichte Album, welches bereits SLADEs viertes war, eroberte umgehend den ersten Platz der britischen Album-Charts, wozu nicht unwesentlich die beiden darauf enthaltenen Single-Hits „My Friend Stan“ und „Everyday“, eine todtraurige Ballade, und ihr megaerfolgreiches erstes Weihnachtslied „Merry Xmas Everybody“, das allerdings nicht mit auf dem Album sondern nur als Single erhältlich war, beitrugen.

Seltsamerweise waren allerdings beide auf dem Album enthaltenen Hits für SLADE recht untypisch, da hier nicht die Gitarren im Vordergrund standen, sondern das Klavier mindestens gleichwertige Anteile besaß.
Ebenso seltsam war zugleich die Tatsache, dass „Old New Borrowed And Blue“ in Amerika unter einem anderen Titel – und zwar „Stomp Your Hands, Clap Your Feet“ – erschien und darauf die Songs „My Town“ und „My Friend Stan“ fehlten.

Aber auch die Zeichen der Zeit standen für SLADE anno 1974 aus rein persönlicher Sicht nicht ganz so gut – und sie schlitterten bereits gehörig in eine fette Krise. Man schaue sich nur einmal genauer die finsteren Blicke der vier Musiker auf der Vorder- wie Rückseite des Klapp-Covers, in dessen Inneren sich übrigens alle Texte befinden, an. Wenn finstere Blicke töten könnten, dann diese…

Im Juli 1973 hatte ihr Schlagzeuger Don Powell in schwer alkoholisiertem Zustand einen Autounfall verursacht, bei dem er vollständig das Gedächtnis und seinen Geschmackssinn verlor – und was noch viel schlimmer war: seine Freundin, die ihn bei der Fahrt begleitete, kam dabei ums Leben. Das hinterlässt Wirkung, selbst wenn Powell seine Vergangenheit – inklusive auch seiner toten Freundin – vergessen hatte. Das Langzeitgedächtnis kehrte später wieder zurück, während das Kurzzeitgedächtnis dauerhaft angeschlagen blieb.

Kurzzeitig stand aus diesem Grunde jedenfalls das weitere Bestehen der Band deutlich auf der Kippe.
Trotzdem begaben sich die drei verbleibenden Bandmitglieder ins Studio, etwas später gefolgt von Powell, und arbeiteten an dem Album, welches kurz darauf zu ihrem erfolgreichsten werden sollte.
Für „My Friend Stan“ saß dann der am Stock laufende Powell, angeblich auf spezielles Anraten seiner Ärzte hin, obwohl die Musikern ihn anfangs noch auf seinen Schemel heben mussten, erstmals wieder hinterm Schlagzeug bei SLADE.

„Old New Borrowed And Blue“ sollte nach „Slayed“ (1972) das zweite, aber zugleich auch letzte Album von SLADE sein, welches den Spitzenplatz der englischen Charts eroberte.
Vielleicht trug dazu auf (in gewisser Weise) morbide Art sogar das tragische Powell-Unglück, welches natürlich für eine ganze Menge öffentliches Aufsehen gesorgt hatte, bei, genauso wie der megaerfolgreiche Weihnachtssong der Band „Merry Xmas Everybody“, der nur drei Monate vor der Album-Veröffentlichung SLADE in die weihnachtlichen Charts katapultierte.

FAZIT: Es gilt als das Meisterwerk der Glam-Rocker SLADE, dieses „Old New Borrowed And Blue“ aus dem Jahr 1974, das nun als limitiertes, remastertes, rot-blaues Splatter-Vinyl (Eine wahre optische Pracht, die ihre ganze Schönheit rotierend auf dem Plattenteller entfaltet!) neu aufgelegt wurde. Wer das Original noch nicht besitzt, der sollte hier unbedingt zugreifen, denn dieses recht hart ausgefallene Album mit zwei Super-Hits („My Friend Stan“ und „Everyday“) gehört in jede Standard-Plattensammlung mit Glam-Rock-Scheiben - direkt zwischen SWEET und GARY GLITTER.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2766x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (19:20):
  • Just Want A Little Bit (4:00)
  • When The Light Are Out (3:05)
  • My Town (3:06)
  • Find Yourself A Rainbow (2:11)
  • Miles Out To Sea (3:49)
  • We're Really Gonna Raise The Roof (3:09)
  • Seite B (17:58):
  • Do We Still Do It (3:01)
  • How Can It Be (3:01)
  • Don't Blame Me (2:32)
  • My Friend Stan (2:41)
  • Everyday (3:10)
  • Good Time Gals (3:33)

Besetzung:

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